»Heute versuche ich mich umzubringen. Weihnachten und Silvester bin ich lieber tot als hier«, schrieb ein Jugendlicher am 3. November 1989 an die Wand seiner Arrestzelle. Seine Worte stehen heute symbolisch für die Ausweglosigkeit vieler Betroffener in den Heimen der DDR. Anlässlich der Schließung des Geschlossenen Jugendwerkhofes vor 25 Jahren erinnerte die Initiativgruppe GJWH Torgau am 10. November 2014 in einer Gedenkveranstaltung an Jugendliche, deren Leben nachweislich in Torgau endete. Gemeinsam mit den Familienangehörigen wurde den Opfern repressiver Heimerziehung gedacht und eine neue Erinnerungsstele im Außenbereich der Gedenkstätte eingeweiht.
Die Initiativgruppe GJWH Torgau bedankt sich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei den Familienangehörigen der verstorbenen Jugendlichen. Ganz besonders möchten wir Frau Kroppen danken, die uns mit ihren Worten einen sehr persönlichen Einblick gewährt hat – die Erinnerung an das Schicksal ihres Bruders Steve wird in der Gedenkstätte aufrechterhalten.
Ein weiterer Dank gilt der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Frau Ulrike Poppe, für die Anteilnahme.
IN GEDENKEN AN
UWE S. †1976, KLAUS H. †1979, RAINER F. †1982, STEVE B. †1988 UND
ALLE OPFER REPRESSIVER HEIMERZIEHUNG