In der Betroffeneninitiative »Missbrauch in DDR-Heimen« engagieren sich ehemalige Heimkinder für die Aufarbeitung und Aufklärung über das repressive Heimerziehungssystem der DDR. Hervorgegangen ist der Verein aus der Selbsthilfegruppe für Missbrauchsopfer in DDR-Heimen, die sich bereits seit 2011 einmal monatlich in der Gedenkstätte trifft.
Das ehemalige DDR-Spezialkinderheim “Ernst Schneller” mit angeschlossenem Jugendwerkhof-Teil in Eilenburg war das größte Spezialheim zur Umerziehung von Kindern und Jugendlichen im Raum Leipzig. Es fungierte gleichzeitig als zentrales Aufnahmeheim des Ministeriums für Volksbildung.
Die Betroffeneninitiative hat mit Unterstützung des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie des Sächsischen Landtags in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und dem St. Martin Hilfeverbund Eilenburg, dem Träger der heutigen Heimeinrichtung, eine Dauerausstellung konzipiert. Diese am historischen Ort installierte Ausstellung soll dauerhaft über die verschiedenen Epochen des Heimes seit 1928 informieren und gleichzeitig an die Opfer repressiver Heimerziehung erinnern. Mit der Anbringung zweier Informations- und Gedenktafeln am ehemaligen Pförtnerhäuschen ist hierzu bereits 2015 ein erster Schritt geschehen.
05. Oktober, 15 Uhr || Aula/Gutshof St. Martin Caritas Hilfeverbund Eilenburg
Eröffnung der Dauerausstellung
Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Gespräche bei Kaffee und Kuchen sowie eines kleinen Rundgangs durch die heutige Heimeinrichtung.
Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung wird gemeinsam von den Eilenburger Heimkindern und einem ehemaligen DDR-Heimkind gestaltet.