»Stimmen ehemaliger DDR-Heimkinder sichern
und Forschungslücken schließen!«
Nach einem ereignisreichen Jahr 2018 folgte in diesem Jahr – ganz unerwartet – ein weiterer Meilenstein für die Gedenkstätte. Im 30. Jahr der Friedlichen Revolution wurde die Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e.V. für ihr Engagement bei der Erinnerung und Aufklärung von DDR-Heimerziehung mit dem Karl-Wilhelm-Fricke-Preis 2019 der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ausgezeichnet. Der Preis würdigt Menschen, Projekte und Initiativen, die einen Beitrag für Freiheit, Demokratie und Zivilcourage leisten. Mit überwältigender Freude haben wir im Juni den Preis in Berlin entgegengenommen. Und Sie, liebe Betroffene, waren an unserer Seite. Ihnen gilt unser besonderer Dank. Wir haben den Karl-Wilhelm Fricke Preis 2019 allen ehemaligen DDR-Heimkindern gewidmet, denn nur mit Ihnen gemeinsam war und ist eine Aufarbeitung überhaupt erst möglich.
Der Preis ist uns Motivation und Verpflichtung zugleich: Auch wenn viel erreicht wurde, dürfen wir in unserem Engagement nicht nachlassen. Zu viele historische Orte der Heimerziehung sind inzwischen in Vergessenheit geraten. Es braucht auch dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer Aufklärung und Aufarbeitung.
Wir freuen uns, dass inzwischen die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema eine Stärkung erfahren hat. Gerne möchten wir Ihnen die neuesten Forschungsprojekte und neue Wege der Vermittlung für eine Auseinandersetzung mit repressiver DDR-Heimerziehung präsentieren.
Herzlich laden wir Sie ein und freuen uns auf ein persönliches Wiedersehen in Torgau.
(Um Anmeldung wird gebeten)
Programm
11.00 Uhr
Begrüßung
Gabriele Beyler, Vorstandsvorsitzende
(KAP Torgau)
Grußwort
Staatssekretär Erhard Weimann, Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen beim Bund
11.15 Uhr
Neue Wege der Vermittlung
»Klang der Diktatur: Ein Hörerlebnis im Klassenraum«
Ulrike Zeitz, Autorin und Regisseurin
Manuela Rummel, Referentin Gedenkstätte
11.30 Uhr
Podiumsgespräch
»DDR-Heimerziehung im Fokus wissenschaftlicher Forschung«
Prof. Dr. Cornelia Wustmann / Florian Key, Technische Universität Dresden
Dr. Angelika Censebrunn / Dr. Mario Wenzel, Projektmitarbeiter Gedenkstätte
Moderation: Ingolf Notzke, Referent Gedenkstätte
ab 14.00 Uhr
Gemeinsame Gespräche und Imbiss aus der Gulaschkanone
(Gedenkstätte, Hofbereich und 2. OG)