„Eilenburg, Rödgener Landstraße – Eine deutsche Heimgeschichte“
gefördert von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Sächsischen Staatsregierung über das Förderprogramm “20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit” in Kooperation mit dem St. Martin Caritas Hilfeverbund, Eilenburg
Zeitraum: Juli 2009 bis Januar 2010
Darstellung des Projektes
Mit Übernahme des Originalbestandes der DDR-Heimeinrichtung Eilenburg in das Archiv der Gedenkstätte GJWH Torgau wurde eine zeitgeschichtlich außerordentlich wichtige Sammlung für die wissenschaftliche Aufarbeitung der SED-Diktatur erfolgreich gesichert. Er wird nun nach archivalischen Grundsätzen aufgearbeitet und die Archivalien sachgerecht gelagert, um ihn einer zukünftigen Aufarbeitung und Nutzung zugänglich zu machen.
Anhand des Bestandes erfolgte die Erarbeitung einer ersten Ausstellung zum DDR-Erziehungssystem am exemplarischen Beispiel des Spezialkinderheimes mit einem angeschlossenen Jugendwerkhofteil und dem zentralen Aufnahmeheim Eilenburg.
Auf zwölf transportablen Ausstellungstafeln wird die Geschichte des historischen Ortes von 1926 bis heute dokumentiert. Dabei konnte aufgrund der vorhandenen Dokumente und Fotos die Entwicklung und Nutzung der 1926 neu erbauten Heimeinrichtung am Stadtrand von Eilenburg eindrucksvoll dargestellt werden. Neben der ausführlichen Präsentation der Funktionsweise der Heimeinrichtung in der DDR konnte auch die Entwicklung der Heimerziehung (Anliegen, Struktur und Funktion) in Deutschland in verschiedenen zeitgeschichtlichen Epochen seit den zwanziger Jahren anhand einer Heimeinrichtung dokumentiert werden.
Die Ausstellungseröffnung erfolgte im Januar 2010 am historischen Ort des Eilenburger Heims unter Teilnahme von zahlreichen ehemaligen Erziehern und Betroffenen sowie dem Personal des heutigen Caritas-Heimes. Die Ausstellung soll dauerhaft in der heutigen Heimeinrichtung, im früheren Empfangsgebäude am Eingangsbereich der Liegenschaft installiert werden.