Foto- und Erinnerungsstelen im Außenbereich der Gedenkstätte
Denkmal Dunkelzellentrakt, der letzte authentische Ort des Geschlossenen Jugendwerkhofes
gefördert von der Sächsischen Staatsregierung über das Förderprogramm “Denkmalstätten 20 Jahre friedliche Revolution und deutsche Einheit”
Zeitraum: Januar 2011 bis September 2011
Darstellung des Projektes:
Das Denkmalprojekt setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die inhaltlich und örtlich eng miteinander verbunden sind. Es besteht zum einen aus Foto- und Erinnerungsstellen auf dem Gelände des ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau und zum anderen aus einer Denkmalstafel an den Dunkelzellen und deren Sanierung und Inszenierung.
Das gesamte Areal des ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau erstreckte sich auf ca. 4.000 qm und war durch eine vier Meter hohe Mauer umschlossen. Der Gebäudekomplex umfasste das Verwaltungsgebäude und den sich daran anschließenden Gefängnistrakt. Im Zuge der Privatisierung und der Sanierung im Jahr 1997 ging der größte Teil des Areals hinsichtlich der historischen Bedeutung verloren. Der Gefängnistrakt wurde zu Wohnungszwecken umgebaut, die Umfassungsmauer entfernt. Die Hofbereiche wurden zu Grünanlagen mit Parkplätzen umgestaltet. Trotz der wohnungsbaulichen Veränderungen blieb die ursprüngliche Gebäudestruktur erhalten und lässt heute noch Größe, Ausmaß und Nutzungsbereiche erkennen. Das ehemalige Verwaltungsgebäude des GJWH wurde saniert, ohne die ursprüngliche räumliche Aufteilung zu verändern.
Die Gedenkstätte befindet sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau.
Fünf Erinnerungs- und Fotostelen mit historischen Ansichten des Geschlossenen Jugendwerkhofes sollen im ehemaligen Schleusen- und Hofbereich die Veränderungen des Gebäudes zeigen und einen direkten Vergleich von damals und heute gewähren. Die Geschichte dieser geschlossenen Einrichtung wird anhand der Stelen, die sich im öffentlichen Raum befinden für jedermann zugänglich.
Sie leiten den Besucher in den Dunkelzellentrakt, der sich im Kellerbereich des heute als Wohnhaus genutzten Arbeits- und Zellentraktes des GJWH befindet. Dieser Zellentrakt wurden auf Initiative des Trägervereins der Gedenkstätte durch den Investor bzw. Eigentümer während der Umbau- und Sanierungsmaßnahme 1997 baulich nicht verändert und ist somit im originalen Zustand erhalten geblieben. Als einziger, noch erhaltener authentischer Ort zeigt dieser nachvollziehbar das Leid der Betroffenen.
Die geplante Gedenktafel im Dunkelzellentrakt und die Inszenierung der Zellen erinnert an die Opfer und würdigt ihren Beitrag bei der Aufklärung über die in Torgau geschehenen Menschenrechtsverletzungen an Kindern und Jugendlichen und die Beseitigung dieses Unrechts während und nach der Friedlichen Revolution.