DDR-Jugendwerkhof Torgau
Schleppende Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch
Torgau vor wenigen Tagen. Die 10. Klasse einer Torgauer Oberschule ist mit einem Projekttag zu Gast in der Gedenkstätte des ehemaligen ´Geschlossenen Jugendwerkhofes` Torgau. In einem Kurzvortrag erfahren die Schüler, wie es bis 1989 hinter den hohen Mauern und den vergitterten Fenstern zuging. “Und Ihr seht hier das Zitat des langjährigen Direktors der Einrichtung, der diese Einweisungsprozedur beschrieben hat: `In der Regel benötigen wir 3 Tage, um die Jugendlichen auf unsere Forderungen einzustellen.`”
Isolation, Repression und immer wieder Arrest
Mittel zum Zweck waren körperliche Gewalt, Isolation, Repression und immer wieder Arrest, in Dunkelzellen im Keller, die bis heute erhalten sind. Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass auch sexueller Missbrauch in Torgau zum Alltag gehörte.