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FRANK M.

Frank M.; geb. am 17. Dezember 1971 in Wittenberg; Jugendwerkhof Calbe / Saale; 1987 und 1989 dreimal im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, insgesamt zehneinhalb Monate ; “…ist auf Grund seines Alters noch positiv zu beeinflussen.”

„Meine Privatsachen, die musste ich abgeben. Man durfte nur die Anstaltskleidung tragen. Das war eine Jeans und ein grünes T-Shirt, glaube ich. Turnhose, Turnhemd, Turnschuhe und Arbeitsklamotten, Arbeitsschuhe.“

 

„Also, erst dachte ich, ich bin im Knast irgendwo. Du konntest nirgendwo durch und alles nur mit Schlüssel…“

 

„Dann eben alles im Laufschritt. Es wurde nicht gegangen, sondern immer nur alles im Laufschritt. Und wenn der Erzieher kommt, musst du stehen bleiben und fragen, ob du vorbei darfst.“

 

„Wir konnten uns ja sowieso nicht groß mit den Mädchen abgeben. Wir haben die auch selten gesehen. Wenn, da haben wir sie gesehen, wenn sie im Laufsschritt runter sind, aber da waren wir angetreten.“

 

„Der Sport hat mir nicht so viel ausgemacht in Torgau, weil ich ja sportlich war. Aber eben das eingesperrte, wie so ein Gefangener. Du wurdest nicht verurteilt. Das war das Schlimme für mich. Du wurdest behandelt wie ein Vieh, auf deutsch gesagt.“

SPRECHEN IST BESSER ALS LESEN

Die Abteilung Jugendhilfe des Ministeriums für Volksbildung verfügte über eigene Referate auf Bezirks- und Kreisebene, denen ehrenamtliche Kommissionen nachgeordnet waren. Sie waren für die Regelung von Problemfällen zuständig. Zu den traditionellen Aufgaben der Jugendfürsorge – wie Sorge für elternlose Kinder – kamen die neuen sozialistischen Erziehungsziele. 1989 gab es in der DDR 474 staatliche Heime: „Normalkinderheime“, „Spezialheime“ und „Durchgangsheime“.