Über uns

Biegen und Brechen

Der Film

Alexander wächst zu DDR-Zeiten bei seiner alleinerziehenden Mutter im Vogtland auf, die beiden lassen sich viele Freiheiten, denn sie können aufeinander zählen. Als seine Mutter öffentlich den Staat kritisiert, fällt der Beschluss der Jugendhilfe, Alexander ins Kinderheim einzuweisen.

Einmal dort angekommen, versteht der Elfjährige die Welt nicht mehr. Von da an muss er verschiedene Heimeinrichtungen „zur Umerziehung“ durchlaufen. Er sehnt sich nach seiner Familie und unternimmt mehrere Fluchtversuche. Zur Strafe wird er in den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau eingewiesen, der einzige seiner Art im Land.

Militärischer Drill und Gewalt prägen den dortigen Alltag, die Einrichtung erinnert eher an ein Gefängnis als an eine Heimeinrichtung. Alexander muss sich sowohl gegenüber den Erzieher*innen als auch den anderen dort untergebrachten Jugendlichen behaupten. 

Nach seiner Entlassung steht für ihn fest: Nie wieder wird er dorthin zurückkehren. Doch in den Augen der Jugendhilfe „verweigert er weiterhin die Umerziehungsbereitschaft“, es kommt zu seiner zweiten Einweisung nach Torgau. Alexander überkommen auf einmal dunkle Gedanken…

 

Die Regisseure Mike Plitt (Drehbuch) und Falk Schuster (Animation) haben Alexander‘ Geschichte mit ihrem animierten Dokumentarfilm für die Kinoleinwand adaptiert. Sie nutzen dafür einen Originalkommentar des heute erwachsenen Protagonisten und arbeiten mit Animationen. Die aufs Wesentliche reduzierten, im Rotoskopie-Verfahren animierte Bilder, die Alexander’ Erinnerungen plastisch machen, zeigen, wie drastisch die Eingriffe in die persönliche Freiheit der Jugendlichen waren und wie stark die Traumata bis heute wirken.

Regie: Mike Plitt, Falk Schuster, Deutschland 2022

 

Drehbuch: Mike Plitt

 

Animation und Kamera: Falk Schuster

 

Schnitt: Julian Quitsch

 

Musik: Hannes Schulze

 

Produktion: mobyDOK GmbH

 

Laufzeit: 8 min.

 

Sprache: Deutsch Untertitel: Englisch

Der Download des Videos ist passwortgeschützt.

Pädagogische Empfehlung

Altersempfehlung: ab 14 Jahre

 

Klassenstufen: ab 9. Klasse

 

Themen: DDR, Kindheit und Jugend, Erziehung, Strafvollzug, Machtmissbrauch, Diskriminierung

 

Fächer: Geschichte, Gemeinschaftskunde, Politik, Religion, Ethik, Deutsch, Kunst