DDR-Heimkinder: Seelisch und körperlich misshandelt
Mit der Erinnerung kommen auch die Schmerzen zurück. Und das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Es sind die 1960er Jahre, Dagmar F. (Name geändert), nach der Geburt von ihrer Mutter zurückgelassen, lebt in einem Heim in der DDR und läuft mit anderen Kindern durch einen Flur. Eines reißt wohl eine Blume aus einem Trockengesteck, das als Deko an der Wand hängt. Das Mädchen wird verdächtigt und zur Heimleiterin ins Büro geschickt, die ihr zur Strafe büschelweise die Haare ausreißt und brüllt: „Damit du mal siehst, wie es der Blume geht.“ […] Dagmar F. ist eine der Teilnehmerinnen im laufenden Forschungsverbund „Testimony – Erfahrungen in DDR-Kinderheimen. Bewältigung und Aufarbeitung“. Das Vorhaben widmet sich erstmalig umfassend dem psychischen Erleben der Betroffenen.