Prof. Dr. Rainer Eckert gehört zu dem kleinen Kreis von Wissenschaftlern und Politikern, welche unsere Arbeit über einen langen Zeitraum bis heute intensiv begleitet und unterstützt haben. Im Jahr 2006 stand die Gedenkstätte auf Grund fehlender finanzieller Mittel kurz vor ihrer Schließung. In dieser schwierigen Phase haben wir Unterstützung bei verschiedenen Experten aus dem Bereich der Aufarbeitung der SED-Diktatur gesucht. Prof. Dr. Rainer Eckert, damaliger Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, sicherte sofort seine Unterstützung zu. An einem Tiefpunkt unseres Engagements hat er uns bestärkt und motiviert, in unserem Anliegen weiterzumachen.
Die Etablierung der Gedenkstätte und ihre inzwischen gesicherte Zukunft basiert auch auf dem Engagement von Prof. Dr. Rainer Eckert. Auf seine Initiative ist die Gründung eines wissenschaftlichen Beirats für die Gedenkstätte im Jahr 2007 zurückzuführen. Seitdem begleitet er uns ehrenamtlich bei allen wichtigen Projekten und Vorhaben mit seiner wissenschaftlichen Expertise und seinen Erfahrungen im Erinnerungs- und Gedenkstättenbereich. Hervorzuheben ist dabei seine Unterstützung bei der Erstellung einer umfangreichen wissenschaftlichen Konzeption für die Gedenkstätte GJWH Torgau als Grundlage für die Aufnahme in die Gedenkstättenkonzeption des Bundes und das Sächsische Gedenkstättenstiftungsgesetz. Mit der Erstellung eines Gutachtens hat er 2008 das Vorhaben zur Erarbeitung und Installation der neuen Dauerausstellung »›Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus.‹ Die Geschichte der repressiven Heimerziehung im Erziehungssystem der DDR« im Zuge der Projektantragstellung bei Bund, Land und EU befördert. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates war er bei der Konzeptionierung und gestalterischen Umsetzung intensiv beteiligt. Seine Erfahrungen und wissenschaftliche Expertise haben die Umsetzung des Projektes maßgeblich beeinflusst. Die Fertigstellung und Eröffnung der Dauerausstellung im November 2009 ist heute ein wichtiger Meilenstein bei der Etablierung der Gedenkstätte. Zudem zeichnete die Europäische Union das innovative Konzept der Ausstellung im Dezember 2009 als einziges deutsches Projekt im Rahmen des Programms »Europa für Bürger« in der Kategorie »Aktive Europäische Erinnerung« mit dem Golden Star Award aus. Seitdem hat er zahlreiche weitere Projekte der Gedenkstätte begleitet.
Prof. Dr. Rainer Eckert gehört zu unseren wichtigsten Wegbegleitern. Auch nach seiner Pensionierung ist er weiterhin im wissenschaftlichen Beirat aktiv und unterstützt die Arbeit der Gedenkstätte. Er war und ist uns immer ein vertrauensvoller und verlässlicher Ansprechpartner und Freund. Sein herausragendes ehrenamtliches Engagement würdigte die Initiativgruppe GJWH Torgau im November 2018 mit dem Ehrenpreis der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, der erstmals anlässlich ihres 20jährigen Bestehens verliehen wurde.
Wir sind stolz Prof. Dr. Rainer Eckert an unserer Seite zu haben. Von ganzem Herzen gratulieren wir ihm zur Verleihung des Verdienstordens des Freistaates Sachsen und des Freistaates Thüringen. Wir freuen uns, dass sein langjähriges und außerordentliches Engagement für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Friedlichen Revolution in Leipzig und des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau im 30. Jahr der Deutschen Einheit eine angemessene Würdigung erfahren hat.