Über uns

12. Treffen ehemaliger DDR-Heimkinder

Das Jahr 2014 steht ganz im Zeichen vielfältiger Erinnerungen an historische Ereignisse. So jährt sich auch die Errichtung des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau in diesem Jahr zum 50. Mal. Gleichzeitig begehen wir den 25. Jahrestag seiner Schließung. Vor dem Hintergrund dieser historischen Perspektive fand am 6. September das inzwischen 12. Treffen ehemaliger DDR-Heimkinder in der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau statt.

Etwa 150 Besucher kamen am 6. September zum Treffen in die Gedenkstätte. Den Auftakt lieferte die Filmemacherin Uta Rüchel mit Ihrem Dokumentarfilm “Schutzlos ausgeliefert. DDR-Heimkinder erzählen”. Auf eine sehr persönliche Weise gibt der Film Einblicke in das Schicksal von  vier Männern und vier Frauen, die einen Teil Ihrer Kindheit und Jugend in den Heimen der DDR verbringen mussten. Sie berichten von Ihren Erlebnissen im Heim – dem Alltag, den “Erziehungsmethoden”, den Bestrafungen. Aufmerksamkeit, Schutz oder Verständnis erfahren sie nicht. Sie erzählen auch von ihrer Zeit danach, dem Aufbruch in ihr eigenes Leben – immer begleitet von der schweren Last ihrer Vergangenheit. Anschließend diskutierten Uta Rüchel sowie die Zeitzeugin Claudia Engelhard mit dem Publikum angeregt über den Film, seine Entstehung und die gemachten Erfahrungen mit dieser Form der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit. Moderiert wurde dieses Podiumsgespräch durch Jens Planer-Friedrich von der LStU Berlin, welche die Entstehung des Filmes begleitete und mitfinanzierte.

Ebenfalls vor Ort waren angesichts der am 30.09.2014 auslaufenden Anmeldefrist zwei Mitarbeiterinnen der Anlauf- und Beratungsstelle des Freistaates Sachsen Fonds “Heimerziehung in der DDR”, welche auf Wunsch Informationen zu den Angeboten des Fonds gaben und auch schriftliche Anmeldungen vornahmen.

Das diesjährige Treffen erfreute sich großer Resonanz und ging mit gemeinsamen Gesprächen bis in die Abendstunden.
 

Wir möchten Sie in diesem Zusammenanhang nochmals dringend darauf hinweisen, dass ehemalige DDR-Heimkinder nur noch bis zum 30. September 2014 (Ausschlussfrist) ihre Ansprüche bei ihrer zuständigen Anlauf- und Beratungsstelle anmelden können.


Programm

11.00 Uhr
Begrüßung
Gabriele Beyler, Vorstandsvorsitzende
(Dachgeschoss)

11.10 Uhr
Dokumentation “Schutzlos ausgeliefert. DDR-Heimkinder erzählen”
(Dachgeschoss)

12.00 Uhr
Podiumsgespräch
Uta Rüchel, Filmemacherin
Claudia Engelhard, Zeitzeugin
Moderation: Jens Planer-Friedrich, LStU Berlin
(Dachgeschoss)

ab 13.00 Uhr
Anlauf- und Beratungsstelle des Freistaates Sachsen Fonds Heimerziehung
Informations- und Anmeldeangebot im Einzelgespräch
(1. Obergeschoss)

ab 13.00 Uhr
Gemeinsame Gespräche und Imbiss aus der Gulaschkanone
(Hof und Dachgeschoss)

https://www.torgauerzeitung.com/Default.aspx?t=NewsDetailModus%2877305%29