SAVE THE DATE: 28.11. | Impulse für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe in Thüringen

Das Thüringer Aktionsbündnis gegen Geschlossene Unterbringung, die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau sowie der Kinderschutzbund Thüringen laden Sie herzlich zur gemeinsamen Veranstaltung „Impulse für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe in Thüringen“ am 28.11.2024 ein.

An diesem Nachmittag möchten wir mit Ihnen und den eingeladenen Referent:innen über die aktuellen und politischen Entwicklungen in der Jugendhilfe nicht nur im Umgang mit sog. „Systemsprenger*innen“ sprechen.

Zum Einstieg stellt Judith Feige vom Deutschen Institut für Menschenrechte (DIM) kurz die kinderrechtliche Perspektive auf freiheitsentziehende Maßnahmen dar und erläutert die entsprechenden Aktivitäten des DIM dazu. Anschließend erläutert Jesko Fuhrken das Projekt Port Nord in Bremen und wie dieses Projekt eine Alternative zur geschlossenen Unterbringung darstellen kann. Danach möchten wir den Blick auf Entwicklungen in Thüringen lenken. Stephanie Behrens (ASD Weimar) spricht über die Betreuung von Jugendlichen im eigenen Wohnraum im Kontext der Sozialraumorientierung in Weimar und Stefan Lenz von der Erfurter Jugendhilfestation Südost gibt Einblick in die ambulanten sozialräumlichen Hilfen vor Ort.

Danach wollen wir gemeinsam mit Ihnen offene Fragen klären und in einen Austausch kommen. Welche Aspekte aus den vorgestellten Konzepten könnten in anderen Teilen von Thüringen übernommen werden und welche weiteren Alternativen zur geschlossenen Unterbringung könnte es geben?

Wann: 28.11.2024 von 16:00 bis 18:00 Uhr

Wo: Theaterraum der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Carl-Zeiß-Promenade 2, 07745 Jena

Wir freuen uns sehr über ein zahlreiches Erscheinen und einen angeregten Austausch!

Literaturhinweise:

Janssen, Simone: Die Schließung der Haasenburg – ein (juristisches) Desaster, in: Forum Erziehungshilfen, 31. Jg., H. 1, S. 55–58.

Wunsch, R./ Bergschmidt, V. (2022): Evaluation des Modellprojekts: Koordinierungsstelle zur Entwicklung flexibler Hilfesettings für Kinder und Jugendliche mit komplexem Hilfebedarf. Abschlussbericht. Berlin.

Wagenblass, Sabine; Spatscheck, Christian; Hansbauer, Peter; Schone, Reinhold (2022): Evaluation der intensiv- und individualpädagogischen Wohngruppe PortNord. im Trägerverbund von Caritas Erziehungshilfe Bremen gGmbh Petri & Eichen, Diak. Kinder- und Jugendhilfe Bremen gGmbh Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Bremen e.V. INITIATIVE für Kinder, Jugendliche und Familien GmbH. Bremen/Münster.

Groen, G./ Peters, M./ Schwabe, M./ Weber, J (Hg.) (2023): Krisenhafte Verläufe in den Erziehungshilfen. Kooperationen, Risikopartnerschaften, Verantwortungsgemeinschaften. Weinheim: Beltz Juventa.

Beetz/Böttcher/Düring/Winge: Evaluierung des Gesetzes zur Einführung eines familiengerichtlichen Genehmigungsvorbehalts für freiheitsentziehende Maßnahmen bei Kindern, Auftraggeber: Bundesministerium der Justiz: Abrufbar unter: https://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/Fachpublikationen/2023_Evaluierung_Gesetz_FamG_Genehmigungsvorbehalt_Download.html?nn=17120

dazu: Stellungnahme der Bundesregierung: Bundestagsdrucksache: 20/8000

Janssen, S. (Forum Erziehungshilfen)- Haasenburg Urteil

Janssen, S. (2021): Rechtsgutachten zum Thema Freiheitsentziehende Maßnahmen und geschlossene Unterbringung nach § 1631b BGB in der Kinder- und Jugendhilfe. Unter: https://ombudschaft-jugendhilfe.de/wpcontent/uploads/BNO_Rechts-gutachten_%C2%A71631_BGB_09_2021.pdf

Häbel, H. (2016): Das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung und seine Bedeutung für die Zu-lässigkeit körperlichen Zwangs in Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe. In: Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe, 168-173; 204–210.

Freigang, W. (2014): Intensivpädagogik. In: Düring, D. et al. (Hg.): Kritisches Glossar der Hilfen zur Erziehung, S. 163–166.

Anke Neuber und Franz Zahradnik (Hg.): Geschlossene Institutionen – Theoretische und empirische Einsichten. Weinheim: Beltz, S. 127–144.

Deutscher Ethikrat (2018): Hilfe durch Zwang? Professionelle Sorgebeziehungen im Spannungsfeld von Wohl und Selbstbestimmung. Stellungnahme. Berlin.

Gaßmöller, A./ Hame, A. (2020): Was kommt nach der Intensivmaßnahme? Perspektiven junger Menschen auf die Gestaltung des weiteren Hilfeprozesses. In: Sozialmagazin (11-12), S. 66–73.

AG der IGfH (2013): Argumente gegen geschlossene Unterbringung und Zwang in den Hilfen zur Erziehung. Für eine Erziehung in Freiheit. 1. Aufl. Frankfurt am Main.

Degener, L./ Kunstreich, T./ Lutz, T./ Mielich, S. / Muhl, F./ Rosenkötter, W./ Schwagereck, J. (2020) (Hg.): Dressur zur Mündigkeit?! Über die Verletzung von Kinderrechten in der Heimerziehung. Argumente für eine Heimkampagne 3.0. Wein-heim, Basel.

Peters, F.: (2019): Die soziale Konstruktion der `Schwierigen`. Ein soziologischer Blick, in: FORUM für Kinder- und Jugendhilfe, 35.Jg., Hamburg, H. 3/2019, S. 4–9.

Düring, D./ Peters, F. (2024): Intensivpädagogik und geschlossene Unterbringung heute. In: Censebrunn-Benz, A. (Hrsg.): Erziehung durch Gewalt? Intensivpädagogik und Geschlossene Unterbringung – Folgen sozialer Praxis, Metropol Verlag Berlin, S. 211–228.